Dies ist eine Beispiel-Seite. Sie unterscheidet sich von Beiträgen, da sie stets an derselben Stelle bleibt und (bei den meisten Themes) in der Website-Navigation angezeigt wird. Die meisten starten mit einem Impressum, der Datenschutzerklärung oder einer „Über uns“-Seite, um sich potenziellen Besuchern der Website vorzustellen. Dort könnte zum Beispiel stehen:
Hallo! Tagsüber arbeite ich als Fahrradkurier, nachts bin ich ein aufstrebender Schauspieler und dies hier ist meine Website. Ich lebe in Berlin, habe einen großen Hund namens Jack, mag Piña Coladas, jedoch weniger (ohne Schirm) im Regen stehen gelassen zu werden
… oder so etwas wie:
Das Unternehmen XYZ wurde 1971 gegründet und versorgt die Öffentlichkeit seither mit qualitativ hochwertigen Produkten. An seinem Standort in einer kleinen Großstadt beschäftigt der Betrieb über 2.000 Menschen und unterstützt die Stadtbewohner in vielfacher Hinsicht.
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Warum eigentlich zwei Prozent Inflation?
Ein Plädoyer für ein neues Verständnis von Preisstabilität und Konsumverhalten von Franziska Kalb
Seit Jahrzehnten gilt die Zielmarke von zwei Prozent Inflation als Synonym für wirtschaftliche Stabilität. Notenbanken hüten sie mit beinahe religiösem Eifer. Hinter dieser Zahl steht die Vorstellung, dass Deflation – also ein allgemeiner Preisrückgang – eine ernste Bedrohung für Wachstum und Beschäftigung darstellt. Doch wie stichhaltig ist diese Annahme? Und ist sie unter den Bedingungen einer hochentwickelten, digitalisierten Wirtschaft überhaupt noch zeitgemäss?
Das Gespenst der Deflation
In den volkswirtschaftlichen Lehrbüchern ist die Argumentationskette klar: Sinken die Preise, verschieben Konsumenten ihre Ausgaben in der Erwartung, später günstiger einkaufen zu können. Die Nachfrage sinkt, Unternehmen drosseln die Produktion, Beschäftigung geht zurück – die Wirtschaft gerät in eine Abwärtsspirale. So lautet die Theorie. In der Praxis zeigt sich indes ein differenzierteres Bild. Besonders im Technologiesektor lässt sich beobachten, dass sinkende Preise keineswegs automatisch zu Nachfragerückgängen führen – im Gegenteil.
Technologie als Gegenbeispiel
Kaum ein Markt ist so stark von deflationären Tendenzen geprägt wie jener der Unterhaltungselektronik. Der Preis eines Smartphones oder Fernsehers fällt meist schon Monate nach Markteinführung. Trotzdem entscheiden sich viele Konsumenten für das neueste Modell, lange bevor der Preisverfall einsetzt.
Apple ist dafür das bekannteste Beispiel: Trotz regelmässiger Preissenkungen auf ältere Geräte erzielt das Unternehmen Rekordverkäufe. Die Zahlungsbereitschaft für das Neueste bleibt hoch. Innovation, Status und der unmittelbare Nutzen überwiegen den möglichen Preisvorteil. Studien zeigen, dass Verbraucher in deflationären Märkten durchaus bereit sind, höhere Preise zu zahlen, wenn der wahrgenommene Wert – etwa durch technische Neuerungen – steigt.
Nicht jede Deflation ist gefährlich
Deflationäre Effekte sind kein Synonym für ökonomische Schwäche. Bei Gütern des täglichen Bedarfs bleibt die Nachfrage auch bei Preisrückgängen stabil. Selbst bei Lebensmitteln oder Bio-Produkten – deren Preise mitunter deutlich variieren – wirken sich Preisbewegungen nur begrenzt auf das Konsumverhalten aus.
Ein Blick nach Japan, das über Jahre hinweg mit Deflation konfrontiert war, verdeutlicht: Essenzielle Güter wie Wohnraum oder Energie bleiben auch in solchen Phasen konstant nachgefragt. Das Bild der selbstverstärkenden Deflationsspirale verliert unter diesen Bedingungen an Überzeugungskraft.
Vom Angstkonsum zum Bedarfsdenken
Vielleicht liegt das eigentliche Problem weniger in fallenden Preisen als in einem überhitzten Konsumverständnis. Viele Güter werden nicht gekauft, weil sie gebraucht werden, sondern weil ihr künftiger Preisverfall gefürchtet oder ein kurzfristiger Nutzen erwartet wird. In einer deflationären Umgebung verschwinden solche Käufe – und das könnte eine heilsame Entwicklung sein.
Ein Konsum, der sich stärker an tatsächlichen Bedürfnissen orientiert, wäre ökonomisch solider und ökologisch verträglicher. Unternehmen hätten einen Anreiz, auf Qualität, Langlebigkeit und Reparierbarkeit zu setzen. Ressourceneffizienz würde zur wirtschaftlichen Tugend, nicht zum Randthema.
Zeit für ein neues Paradigma
Das Dogma der Zwei-Prozent-Inflation stammt aus einer Zeit, in der Wachstum primär durch steigende Nachfrage generiert wurde. Heute leben wir in einer Ökonomie, die zunehmend von Effizienz, Digitalisierung und Ressourcenschonung geprägt ist. In diesem Kontext könnte die Angst vor Deflation mehr schaden als nützen.
Deflation muss nicht als Krankheit verstanden werden, sondern als Symptom eines reifen Marktes, in dem technischer Fortschritt und Wettbewerb zu sinkenden Preisen führen – ohne dass Wohlstand verloren geht. Eine Wirtschaft, die sich stärker an realen Bedürfnissen statt an künstlich stimuliertem Konsum orientiert, könnte langfristig stabiler und nachhaltiger sein.